Was passiert mit der Haut bei einer Dermabrasion?
Die Dermabrasion ist eine bewährte Methode zur gezielten Hauterneuerung und -verfeinerung. Im Gegensatz zu oberflächlichen Peelings handelt es sich hierbei um ein intensiveres Verfahren, das in der Regel von Fachärzten oder geschultem Personal durchgeführt wird. Es zielt darauf ab, die oberste Hautschicht mechanisch abzutragen, um darunterliegende, gesunde und jüngere Haut zum Vorschein zu bringen. Doch was genau passiert dabei mit der Haut und welche Effekte lassen sich erzielen? Wir werfen einen genaueren Blick auf den Prozess und seine Auswirkungen.
Die Funktionsweise: Gezielter Abtrag und Stimulation der Haut
Bei der Dermabrasion wird ein spezielles, rotierendes Gerät mit einer diamantbesetzten oder anderen abtragenden Oberfläche verwendet. Dieses schleift die oberste Hautschicht kontrolliert und präzise ab. Man unterscheidet hierbei zwischen der klassischen Dermabrasion, die tiefergehende Hautschichten behandelt, und der sanfteren Mikrodermabrasion. Letztere kommt häufiger in Kosmetikstudios zum Einsatz und nutzt feine Kristalle, die mit einem Pulverstrahl auf die Haut geschossen und durch ein Vakuum wieder abgesaugt werden. Unabhängig von der Methode ist das Ziel dasselbe: Die Haut von abgestorbenen Hautzellen, Verhornungen und Unreinheiten zu befreien.
Der mechanische Abtrag der oberen Hautschichten hat eine zweifache Wirkung. Zum einen werden oberflächliche Hautschäden wie feine Linien, Pigmentflecken oder Narben optisch gemildert, indem das Hautniveau angeglichen wird. Zum anderen wird durch den kontrollierten „Schaden“ ein intensiver Wundheilungsprozess in den tieferen Hautschichten angeregt. Die Haut wird dazu stimuliert, neue, gesunde Zellen zu bilden und die Produktion von Kollagen und Elastin zu steigern. Diese körpereigenen Proteine sind für die Straffheit, Elastizität und Jugendlichkeit der Haut verantwortlich.
Was passiert nach der Behandlung?
Unmittelbar nach einer Dermabrasion fühlt sich die Haut an wie nach einem starken Sonnenbrand oder einer Schürfwunde. Sie kann gerötet, geschwollen und sehr empfindlich sein. Bei der klassischen Dermabrasion sind diese Effekte stärker ausgeprägt und es kann sich eine Schorfkruste bilden. Die Heilungsphase ist essenziell für das Endergebnis. In dieser Zeit ist die Haut besonders regenerationsfähig und beginnt, sich zu erneuern. Nach einigen Tagen bis Wochen löst sich die alte Hautschicht und macht Platz für eine frische, glattere und rosige neue Haut.
Um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen, ist eine sorgfältige Nachsorge unerlässlich. Dazu gehört die Anwendung von speziellen, feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Cremes. Ein absolutes Muss ist der konsequente Sonnenschutz. Die neue, junge Haut ist extrem empfindlich gegenüber UV-Strahlung und kann ohne ausreichenden Schutz (idealerweise LSF 50+) Pigmentstörungen entwickeln. Direkte Sonneneinstrahlung sollte daher für mehrere Wochen bis Monate vermieden werden.
Die Ergebnisse und langfristigen Effekte
Durch die Dermabrasion kann das Hautbild sichtbar verbessert werden. Häufige Einsatzgebiete sind die Reduktion von Aknenarben, feinen Fältchen, Altersflecken, Pigmentstörungen und vergrößerten Poren. Die Haut wirkt nach der Behandlung frischer, ebenmäßiger und straffer. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die Haut nach der Entfernung der oberen, verhornten Schicht wieder aufnahmefähiger für pflegende Wirkstoffe ist, die in Cremes und Seren enthalten sind. Um das erzielte Ergebnis zu erhalten oder weiter zu verbessern, können mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Wochen sinnvoll sein.
Zusammenfassend ist die Dermabrasion ein effektives Verfahren zur Hauterneuerung, das durch einen gezielten mechanischen Abtrag die körpereigenen Regenerationsprozesse ankurbelt. Es führt zu einer nachhaltigen Verbesserung des Hautbildes, erfordert jedoch eine sorgfältige Vor- und Nachbereitung sowie Geduld während der Heilungsphase. Die Ergebnisse können ein deutlich frischeres und jugendlicheres Aussehen bewirken.